jazz market . ‚Freedom of Flight‘ . FRIDA . Mascha Corman & Sara Decker & Julia Ehninger (vocs) . Conrad Noll (b) . Geroen Tuyen (d) . Eintritt frei
Drei Stimmen, Bass und Schlagzeug – schon auf den ersten Blick wird das Besondere dieses Quintetts offensichtlich. Die ungewöhnliche Besetzung ist aber nur ein charakteristisches Markenzeichen der Band, ein weiteres ist FRIDAs Repertoire. Couragiert und leichtfüßig, aber niemals leichtfertig lässt es Stil- und Genregrenzen rund um zeitgenössischen Jazz hinter sich.
Auf ihrem Debütalbum Freedom of Flight präsentiert Frida intensive Poesie-Vertonungen, individuelle Neudeutungen von Pop-Hits und eigene Kompositionen. Allen gemeinsam ist dieser spezielle, so vielleicht noch nie gehörte FRIDA-Sound, der Himmel und Erde zu verbinden scheint. Hier die oft glockenklaren, manchmal geradezu schwebenden, dann wieder nachdrücklichen oder lautmalerischen Stimmen. Dort ein knurrig-holziger, zuweilen absichtsvoll rau gestrichener Kontrabass und ein pointiert und dynamisch gespieltes Schlagzeug.
Souverän setzen Mascha Corman, Sara Decker und Julia Ehninger ihre versierte Gesangskunst ein und verzichten dabei bewusst auf jedes dramatisierende Pathos oder vordergründig auftrumpfende Stimmgewalt. Lieber beeindrucken sie mit subtilen Nuancen und mal fragilen, mal kraftvollen Details. Kein Wunder, dass die Aufnahmen gleichermaßen durch Präzision und Lebendigkeit beeindrucken. Die Wechsel von eleganten Facetten und unkonventionellen Ausdrucksformen, das interaktive Setzen und Weitergeben von Impulsen in offenen, improvisierten Passagen, die Spannweite von zärtlichen Passagen bis zu abstrakten Expressionen macht Fridas Freedom of Flight zu einem spannenden Album mit Strahlkraft über Deutschlands Grenzen hinaus.
Der Eintritt ist frei, der „Musiker-Hut“ steht für einen Obolus an die Künstler am Eingang bereit.