So 29.3.2020 . 19 bis 21.30 h . Große Interpreten . Beethovens Trios . Trio Ostertag . Christian Ostertag (Violine) . Katrin Melcher (Viola) . Martin Ostertag (Violoncello)
Beethovens Trios für drei Streicher standen lange im Schatten seiner Streichquartette und haben erst im 20. Jahrhundert die gleichwertige Bedeutung erhalten, die ihnen zukommt – als besonders transparente und delikate Kammermusik für Streicher. Wobei der Teufel im Detail respektive in den Doppelgriffen von Geige und Viola liegt, die Beethoven einsetzt, um mit deren Hilfe von Zeit zu Zeit dann doch auf die klassische Vierstimmigkeit zu kommen. Das Trio Ostertag mit Christian Ostertag, Katrin Melcher und Martin Ostertag hat sich im Sommer 2018 ihrer angenommen und alle fünf Werke in LIVE-Konzerten aufgenommen. Die Freiburger Musiker verbinden nicht nur familiäre Bande, sondern vor allem eine schon unüberschaubar große Anzahl an gemeinsamen Auftritten mit weiteren Kollegen wie Kalle Randalu, Hariolf Schlichtig oder Ulf Rodenhäuser. Christian Ostertag hat sich im Laufe seiner musikalischen Karriere den Ruf eines der komplettesten Musikers seiner Generation erworben. 1963 in Karlsruhe in eine deutsch-ungarische Musikerfamilie hineingeboren – die Mutter war Klavierpädagogin, die Großmutter Geigerin, sein Vater ist der Cellist Martin Ostertag – war Christian Ostertag von Beginn an von Musik umgeben und begann früh mit dem Violinunterricht.
Nach dem Studium bei renommierten Lehrern erhielt seine Karriere einen entscheidenden Impuls, als er 1990 den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn gewann. Seit 2017 ist er Professor für Violine an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Ob als Erster Konzertmeister im SWR Symphonieorchester als Professor in Karlsruhe, als Kammermusiker und Solist erweckt sein Spiel bei Publikum wie Studierenden Erwartung und Vertrauen. Die Presse lobt wiederholt seinen warmen und wandelbaren Ton und nennt ihn „Sänger auf dem Instrument“ und betont die „Stil-Sicherheit neben der technischen. Die New York Times schrieb zu seinem Debut „sweet, strong and sure, excellent“, vor allem aber die innere Fokussierung und das Temperament, die ein Konzert zum Erlebnis werden lassen. Großen Anteil an diesem Erfolg haben die kompromisslose Suche nach einem tieferen Gehalt der Werke und eine konsequente Verweigerung event-hafter Auftritte und Moden. Katrin Melcher entstammt ebenfalls einer Musikerfamile, ihr Vater Wilhelm Melcher war Primarius des Stuttgarter Melos Quartetts. Sie erhielt ihren ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren in Stuttgart. Nach ihrem Abitur studierte Sie an den Musikhochschulen in Frankfurt und Düsseldorf bei Prof. Ida Bieler. Von 1994 bis 1995 schlossen sich Studien an der Guildhall School of Music in London bei David Takeno an. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland beendete sie ihr Studium bei Ida Bieler.1993-97 war sie Stipendiatin der Villa Musica Mainz. Dabei konzertierte sie mit zahlreichen Kammermusikensembles im In- und Ausland. Ihre große Liebe gehört der Kammermusik, der sie mit der Violine und der Viola frönt. Sie ist Mitglied im Deutschen Streichsextett und Mitbegründerin der Kaisersaal-Konzerte Freiburg
Der Cellist Martin Ostertag, 1943 in Lörrach geboren, studierte bei Leo Koscielny an der Musikhochschule Karlsruhe und bei André Navarra in Paris und Detmold. Als Preisträger des „Internationalen Wettbewerb der Stadt Wien“ 1967 und 1968 in der Bundesauswahl „Konzerte junger Künstler“ des deutschen Musikrates war er in Folge 1. Solocellist der Düsseldorfer Symphoniker, des Amati Ensembles Berlin, des Orchesters der Deutschen Oper Berlin und schließlich ab 1974 des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden-Freiburg. Seit 1980 ist er als Professor für Violoncello an der Musikhochschule in Karlsruhe tätig und hat zahlreiche Meisterkurse in Argentinien, Brasilien, Kanada, Deutschland, Finnland, Italien und Japan. Zahlreiche Konzertreisen in Europa und Übersee gehalten. Martin Ostertag spielt ein Instrument von Petrus Guarnerius, Venedig, aus dem Jahre 1725
Die Musik-Sprache des Trios Christian Ostertag, Katrin Melcher und Martin Ostertag, die sich über die Jahre herausgebildet hat, ist außergewöhnlich in ihrem Gleichtakt und –klang, wobei die nötige Individualität der Einzelstimmen nicht aufgegeben wird.
Das Programm:
Jean Francaix . Trio pour chordes (1933)
Zoltán Kodály . Intermezzo Allegretto (1905)
Ludwig van Beethoven . Streichtrio G-Dur Op. 9 Nr. 1
Eintritt: Regulär 20,- € . Mitglieder des Vereins KlangKunst e. V. 18,- € . Schüler/Studierende 10,- €