Best of Wolfgang Meyer & Peter Lehel

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„Best of Meyer & Lehel“ . Georg Arzberger & Julius Kircher & Daniel Bollinger (cl) . Leonie Gerlach (bcl) . Peter Lehel (sax & comp & arr) . Ull Möck (p)

 

Die beiden Holzbläser Wolfgang Meyer und Peter Lehel verband eine außergewöhnliche musikalische und persönliche Freundschaft. Der Weltklasseklarinettist Wolfgang Meyer war auf allen großen klassischen Konzertbühnen zuhause. Der Saxophonist, Komponist und Arrangeur Peter Lehel gastiert mit seiner Musik auf den Jazzbühnen in fast allen Kontinenten.

Aus verschiedenen Welten kommend haben die beiden Ausnahmekünstler in dem Zeitraum von 2006-2019 wunderbare gemeinsame Projekte initiiert und vieles davon auf insgesamt 6 CDs und einer Doppel-CD festgehalten.

Das Spektrum reicht von südamerikanischer Musik (Boleros, Bossa Nova e Choros) über Bigband-Musik (The Clarinet), die Neuvertonung von klassischer Kammermusik im Jazzgewand (Chamber Jazz), einer Hommage an Woody Allen (Manhattan sweet, woody clarinets), neue konzertante Musik für Klarinette und Saxophon (Two of a Kind und Double Concerto for Clarinet & Saxophone) bis hin zu der wehmütigen Hommage an die Melodiegewalt großer Songs des American Songbook (Nocturne).

Aus diesem reichen Fundus werden sechs MusikerInnen – alle musikalische WegbegleiterInnen des großartigen Klarinettisten Wolfgang Meyer und seines besten Freundes Peter Lehel – eine stimmungsvolle Retrospektive anlässlich Wolfgang Meyers viertem Todestag gestalten.

 

2007 entstand die erste gemeinsame Aufnahme: „Boleros“. Peter Lehel, der Meister des Jazz-Saxophons und der Improvisation lud Wolfgang Meyer, den kongenialen Klarinettisten klassischer Musik ein zu einem Ausflug in die Welt des Latin Jazz.

Peter Lehel verbindet in seinen feinfühligen Arrangements einiger der bekanntesten und schönsten Boleros und Liebeslieder, aber auch in seinen eigenen Kompositionen die unverwechselbare Atmosphäre etwa des „Buena Vista Social Club“ mit allerfeinsten Anklängen an Musiktypen, die eher in Europa zu Hause sind. Dabei erweist sich die Kombination der beiden Hauptinstrumente als verblüffend wirkungsvoll: Hier der charaktervoll voluminöse Klang des Saxophons, der durchaus auch einmal so rauchig wie ein guter Whiskey sein darf, da die weiche, fast behutsame und zärtliche Stimme der Klarinette.

Und weil das Zusammenspiel bei „Boleros“ für die beiden Holzbläser eine große Freude war, folgte 2009 mit „Choro e Bossa Nova“ eine weitere CD, diesmal mit einer Hommage an die großartige Musiktradition Brasiliens.

Choro ist ein traditioneller, hoch virtuoser wie auch melancholischer Musikstil, der sehr wahrscheinlich um 1870 in Rio de Janeiro als Fusion von populärer europäischer Musik (Polka, Walzer) und afrikanischer Musik entstanden ist. Bossa Nova, aus dem Samba hervorgegangen, ist ursprünglich der Name einer Bewegung, die in den späten 1950er Jahren in Brasilien entstand und dort ihren Höhepunkt bis Ende der 1960er Jahre hatte.

 

2010 komponierte Peter Lehel im Rahmen eines Auftragswerks der Niedersächsischen Musiktage die Suite „Manhattan sweet, woody clarinets“, die Woody Allen zu seinem 75sten Geburtstag zugeeignet ist.

Diese musikalische Hommage besteht aus fünf Szenen: im Rahmen der Gesamtkomposition angelegt wie filmisch-musikalische Kurzgeschichten, die Momentaufnahmen der schillernden Persönlichkeit und des musikalischen Kosmos von Woody Allen umreißen. Im Mittelpunkt dieses Werkes steht die süß klingende, hölzerne Klarinette in 3-facher Ausführung: Bb-Klarinette, Bassetklarinette und Bassklarinette. Die Uraufführung spielte das Trio di Clarone mit Sabine Meyer, Wolfgang Meyer und Reiner Wehle.

Georg Arzberger, Klarinette . ©Karoline Wolf

2011 beschreibt Peter Lehel in der dreisätzigen Komposition „Double Concerto for Clarinet & Saxophone“ für Orchester eine Reflexion über die persönliche Stringenz eigener Überzeugungen und musikalischer Vorlieben. Das Werk bietet eine Vielzahl an Rhythmen, atmosphärischen Momenten, mitreißenden Grooves, exaltierten Klängen und Melodien sowie virtuose und herausfordernde Aufgaben für die beiden Soloinstrumente Klarinette und Saxophon. Die Uraufführung spielte die Baden-Badener Philharmonie unter der Leitung von Pavel Baleff.

Julius Kircher, Klarinette . ©privat

Die sechs Duette in Two of a kind für zwei Holzblasinstrumente, aufgenommen 2013 wurden von Wolfgang Meyer und Peter Lehel mit Bb-Klarinette und Sopran- bzw. Tenorsaxophon eingespielt. Die Kompositionen entstanden in Anlehnung an die legendäre Aufnahme „Two of a mind“ der beiden großen Saxophonisten Paul Desmond und Gerry Mulligan aus dem Jahr 1962.  Klarinette und Saxophon sind ähnliche und doch sehr unterschiedliche Holzblasinstrumente. Dies führt in der Duokonstellation zu wunderbar zusammenpassenden, gleichzeitig sehr vielfältigen und klanglich reizvollen Kombinationen.

Auf der CD befindet sich ebenfalls die 2010 von Peter Lehel im Rahmen eines Auftragswerks der Niedersächsischen Musiktage komponierte Suite „Manhattan sweet, woody clarinets“, die Woody Allen zu seinem 75sten Geburtstag zugeeignet ist.

Diese musikalische Hommage besteht aus fünf Szenen: im Rahmen der Gesamtkomposition angelegt wie filmisch-musikalische Kurzgeschichten, die Momentaufnahmen der schillernden Persönlichkeit und des musikalischen Kosmos von Woody Allen umreißen. Im Mittelpunkt dieses Werkes steht die süß klingende, hölzerne Klarinette in 3-facher Ausführung: Bb-Klarinette, Bassetklarinette und Bassklarinette. Die Uraufführung spielte das Trio di Clarone mit Sabine Meyer, Wolfgang Meyer und Reiner Wehle.

Daniel Bollinger, Klarinette . ©privat

Die Klarinette hatte in den frühen Jahren des Jazz als sehr beliebtes und virtuoses Melodie-Instrument einen großen Stellenwert. Den Höhepunkt in ihrer Bedeutung erlangte sie in der Swing-Ära mit Artie Shaw und dem unvergessenen „King of Swing“ Benny Goodman. In „The Clarinet“ aus 2014 hat Wolfgang Meyer sich zur Aufgabe gemacht, die Klarinette aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Konstellationen zu präsentieren. Er lässt hier sein Instrument sowohl im orchestralen Bigband-Sound als auch im intimen Umfeld einer wunderbar eingespielten Jazzcombo erklingen.

Mit dem „Double Concerto for Clarinet & Saxophone“ sowie „Cake Waltz“ finden sich auf dieser Einspielung auch zwei größere Werke, die Peter Lehels virtuoses Saxophonspiel und seinen kreativen Kompositionsstil im Spannungsfeld von Jazz und Klassik zeigen.

Leonie Gerlach, Bassklarinette . ©privat

Mit der 2015 aufgenommenen Doppel-CD „Chamber Jazz“ setzt sich Peter Lehel mit dem Musizierideal der klassischen Kammermusik auseinander. Durch den Respekt für die Vorlage der großen klassischen Kompositionen von Bach, Albinoni, Schubert, Fauré, Verdi, Smetana, Brahms, Debussy, Lehár, Rachmaninoff, Ravel und Piazzolla ist es Peter Lehel gelungen, mit seinen abwechslungsreichen, jazzidiomatischen Arrangements und Improvisationen eine eigene Klangwelt und einen sehr persönlichen Gruppensound zu kreieren.

Zentraler Bestandteil sind zwei größere Werke Peter Lehels, die in der Tradition des „Third Streams“ der 1960er Jahren stehen. „Concertino for Quintet“ ist eine Art Doppelkonzert für Bassethorn und Sopransaxophon in rhapsodischem Erzählstil mit virtuosen, rhythmisch vertrackten Passagen und sinnlicher Tongestaltung. „Havanna Nights“ vermittelt im Sinne von Filmmusik einen aktuellen Soundtrack über eine der schönsten und widersprüchlichsten Städte der Erde: Havanna.

Ull Möck, Klavier . ©privat

2018 schließlich entstand „Nocturne“, eine CD, über die Wolfgang Meyer selbst sagte: „Die vorliegende Aufnahme entstand auf Anregung meines Freundes Peter Lehel wenige Tage vor einer schweren Krebsoperation. Die Beschäftigung mit dieser wunderbaren Musik hat mir neue Kraft gegeben.“ Nocturnes im Jazz kann man am ehesten dem Bereich der „Great Ballads“ des Great American Songbook zuordnen.

Wolfgang Meyer ist mit dieser Einspielung ein ausgesprochen feines, zartes Kleinod seiner großen und tiefen Tongestaltung auf der Klarinette gelungen. Er interpretiert geschichtsträchtige Songs wie „Over the Rainbow“, „My one and only Love“, „Night & Day“, „I wish you Love“ und viele mehr auf eine freie, unwiderstehliche Weise, der man sich in ihrer schlichten Intensität – losgelöst von jeglichem Virtuosentum, von Raum und Zeit – nicht entziehen kann.

 

Eintritt: Regulär 25,- € . Mitglieder des Vereins KlangKunst e. V. 20,-€ . Schüler/Studierende 10,- €