Veranstaltung | Ticketpreis | |
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Musik-Plauderei . „EIN SOPRAN IST BASS ERSTAUNT, ...“ | 5,00 € |
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Mi 18.6.2025 .19.30 . Musik-Plauderei . „EIN SOPRAN IST BASS ERSTAUNT, …“ Mit Hans Hachmann . Stefanie Lorsch . Mariia Sytailo (Sopran) . Cláudia Pereira (Mezzosopran) . Jyri Mishukov (Klavier)
8,2 Milliarden verschiedene menschliche Stimmen gibt es auf der Welt. Jede/jeder hat eine Stimme, wobei diese seit Menschengedenken grob in Frauen- und Männerstimmen unterteilt wurden. Eine weitere Differenzierung erfolgt dann in HOCH bzw. TIEF, im Höhenunterschied etwa einer Terz, also Sopran und Tenor, Alt und Bass, wobei da unzählige, feine Binnenvarianten möglich sind, angefangen beim Mezzosopran oder beim Bariton. Die erste von insgesamt zwei Veranstaltungen ist den Frauenstimmen gewidmet: Deren hohe Lage war von Richard Strauss bis Wolfgang Rihm und von vielen Komponisten sehr geschätzt, aber auch die charakteristischen Farben von Knabensopranen oder falsettierenden Männern, d.h., „mit unnatürlicher Stimme singend“ (früher Kastraten genannt) sind vielleicht in ihrer Fremdartigkeit besonders beliebt. Die Altstimme, von lat. „vox alta“ = hohe Stimme, wird so genannt, weil sie sich über dem üblicherweise melodieführenden TENOR befindet, häufig eingesetzt auch in „Hosenrollen“ in der Oper, quasi als Männer verkleidete Frauen wie Cherubino im „Figaro“, Oktavian im „Rosenkavalier“ oder Gretels Hänsel in „Hänsel und Gretel“ u.v.a.
Wie immer lädt der ehemalige Leitende Musikredakteur des SWR2 Hans Hachmann eine Expertin oder einen Experten zum Gespräch ein. Diesmal ist es die Literatur- und Sprachwissenschaftlerin Dr. Stefanie Lorsch. Sie studierte Germanistik und Romanistik an den Universitäten Karlsruhe und Tübingen und wurde an der Universität Mannheim mit einer sprachwissenschaftlichen Arbeit über Beschreibungen der menschlichen Singstimme promoviert, für die sie mit dem Förderpreis der Stiftung Kommunikations- und Medienwissenschaften für hervorragende Forschungsleistungen ausgezeichnet wurde. „Meine Leidenschaft gehört so lange ich denken kann, der Sprache und der Musik. Die menschliche Stimme fasziniert mich dabei besonders, weshalb mein Forschungsinteresse der Frage gilt, wie man über die Stimme, konkret die Singstimme, kommunizieren kann und wie sich auditive Eindrücke beschreiben lassen. … “, sagte sie. In ihrer Publikation 2024 „Bilder in unterschiedlichen Rahmen: verbales, musikalisches und gestisches Zeigen der Singstimme“ untersucht Stefanie Lorsch, wie Kommunikation in unterschiedlichen Rahmen geschieht. „Ein höchst beeindruckendes Werk, welches eine reiche Perspektive für Aus- und Fortbildung bietet. Die Wortliste ist ein Nachschlagewerk, auf das in allen fachbezogenen Zusammenhängen des Sprechens über Gesang und Stimme Bezug genommen werden kann.“ so Barbara Hoos de Jokisch, Universität der Künste Berlin.
Ausgewählte Musikbeispiele interpretieren live:
Die Sopranistin Mariia Sytailo wurde in Ukraine geboren und singt seit ihrer Kindheit. Ihren Bachelor in Gesang absolvierte sie an der NMAU (Kyjiw). Seit 2022 studiert sie Master-Oper bei Prof. Hanno Müller-Brachmann an der HfM Karlsruhe. Während ihres Studiums debütierte sie als Taumännchen, als Galatea, als Echo, als Susanna, als Zerlina sowie als Despina. Bei der Meersburger Sommerakademie 2024 sang sie als Solistin die Rolle der Papagena unter der Leitung von M. Alber. Mariia hat an den Meisterkursen von Prof. Christiane Libor und Prof. Zoryana Kushpler teilgenommen. Auszeichnung mit dem Bayreuth-Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung im Jahr 2025. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine singt sie regelmäßig Konzerte zur Unterstützung und für den Frieden in der Ukraine.
Cláudia Pereira, 22 Jahre alt, stammt aus Portugal und studiert derzeit im ersten Jahr des Masterstudiengangs Gesang an der HfM. Sie ist Mezzosopranistin mit umfassender Bühnenerfahrung in Opernproduktionen sowie mehrfacher Preisträgerin bei internationalen Gesangswettbewerben. Ihre stimmliche und interpretatorische Entwicklung wurde maßgeblich durch die Zusammenarbeit mit renommierten Künstler*innen wie Brigitte Fassbaender und Bernarda Fink im Rahmen von Meisterkursen geprägt. Sie arbeitete u. a. mit Giuseppe Mentuccia und der Staatskapelle Berlin sowie mit Nabil Shehata und der Philharmonie Südwestfalen zusammen.
Der finnische Pianist Jyri Mishukov begann sein Klavierstudium am Joensuu Konservatorium als Student von Tuulikki Lehtinen, bevor er an der Sibelius-Akademie in Helsinki in der Klasse von Juhani Lagerspetz anfing. Im Studienjahr 2016-2017 studierte er als Austauschstudent in Berlin bei Prof. Birgitta Wollenweber und Prof. Konrad Maria Engel an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler”. Nach seinem Abschluss an der Sibelius-Akademie begann Mishukov sein Liedstudium im Konzertexamen Studiengang bei Prof. Hartmut Höll und Prof. Dr. h.c. Mitsuko Shirai an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Darüber hinaus ergänzte Mishukov sein Liedstudium durch Teilnahme an verschiedenen Meisterkursen z.B. bei der Deutschen Liedakademie Trossingen, der Savonlinna Music Academy und zahlreichen in- und ausländischen Kursen bei Brigitte Fassbaender, Anne Sofie von Otter, Christoph Prégardien, Anne Le Bozec, Pauliina Tukiainen, Anne Grappotte und Wolfgang Holzmair. Im Mai 2024 wurde Jyri für „Young artists” Projekt im Zeist International Liedfestival genommen. Jyri Mishukovs Studium und künstlerische Arbeit wurde durch zahlreiche renommierte Stipendien gefördert, darunter von der Pro Musica-, der Sibelius Akademie-, der finnischen Kultur-, der Martin Wegelius- und der Jenny & Antti Wihuri-Stiftung. Er ist außerdem Stipendiat von Yehudi Menuhin Live Music Now.
Eintritt: 5,- €